Die Heiligen Drei Könige
Ein paar Anmerkungen zu der Legende von den Heiligen Drei Königen
(keine wissenschaftliche Abhandlung und ohne Anspruch auf Vollständigkeit)Nur ein einziges der vier kanonischen Evangelien erwähnt die so genannten Heiligen Drei Könige alias die Weisen aus dem Morgenland, nämlich das Evangelium nach Matthäus. Mt. 2 erzählt, dass Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem kommen, um den neugeborenen König der Juden anzubeten. Allerdings werden sie nicht als Könige sondern als Magier bezeichnet. Im griechischen Ausgangstext ist von Μάγοι (Magoi) die Rede, das bedeutet wörtlich Magier. Ihre Anzahl bleibt unbestimmt.
Sie behaupten, sie seien einem Stern gefolgt, der ihnen den Weg gewiesen habe (bekannt als der Stern von Bethlehem). König Herodes hört von der Sache und befragt die obersten Priester und die Schriftgelehrten, wo denn der Christus geboren werden sollte, und diese verweisen auf eine alte Prophezeiung, derzufolge der Herrscher Israels in Bethlehem geboren werden soll. Und scheinheilig fragt er die Weisen respektive Magier darüber aus, wann der Stern erschienen ist, und schickt sie nach Bethlehem, damit sie dort nach dem Kind suchen und ihm Mitteilung machen, wenn sie fündig geworden sind, damit auch er das Kind anbeten könne.
Die Weisen finden das Kind samt Maria, seiner Mutter, und schenken ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Dann ziehen sie zurück in ihr Land, aber auf einem anderen Weg, nicht über Jerusalem, sodass Herodes umsonst auf ihre Meldung wartet. Unmittelbar danach erscheint Josef, dem Vater Jesu, im Traum ein Engel und fordert ihn auf, sofort mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten zu fliehen, weil Herodes dem Kind nach dem Leben trachte. Und noch in derselben Nacht macht sich die Familie auf den Weg nach Ägypten, von wo aus sie nach dem Tod des Herodes nach Nazareth zurückkehren.
Diese Geschichte wirft natürlich einige Fragen auf, zu denen ich mir ein paar Anmerkungen erlauben möchte:
- Wer sind die Weisen aus dem Morgenland?
- Warum sagt uns Matthäus nicht, wo genau diese Weisen überhaupt herkommen?
- Wer könnten sie wirklich gewesen sein?
- Wie sind ihre Namen und ihre Anzahl zustande gekommen?
Sie könnten sich auf die Prophezeiung des Bileam (auch Balaam) berufen haben. Im Vierten Buch Mose (Numeri) wird in den Kapiteln 22 bis 24 von diesem Propheten berichtet, der am Euphrat gelebt haben soll. Entgegen seiner eigentlichen Absicht soll seine Prophetie zu Gunsten des Volkes Israel ausgeschlagen haben. Im Jahre 1967 wurden im Jordantal außerbiblische Belege für die Geschichtlichkeit des Bileam gefunden, die dafür sprechen, dass er im 9. Jahrhundert v.d.Z. gelebt haben könnte. Wie dem auch immer sei, im Vierten Buch Mose, Kap. 24, Vers 17 heißt es:
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn, aber nicht nahe. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen. Und ein Zepter erhebt sich aus Israel und zerschlägt die Schläfen Moabs und zerschmettert alle Söhne Sets.
Es ist auch nicht ganz auszuschließen, dass die Weisen aus dem Morgenland tatsächlich Könige waren, sofern es sich nicht sowieso um rein mythologische Gestalten handelt. Dem Titel König wurde nämlich im Römischen Reich eine weitaus geringere Bedeutung beigemessen als im Mittelalter. Denn schon Tertullian, der römische Kirchenschriftsteller und Schöpfer der lateinischen Kirchensprache, hatte Anfang des 3. Jahrhunderts n.d.Z. von ihnen gesagt, sie seien fast wie Könige aufgetreten. Die Legenda Aurea deutet sie als Sterndeuter, Philosophen und Zauberer (→ Magier).
In der griechischen Originalversion des Mathäus-Evangeliums werden sie als Μάγοι από ανατολών –(Magoi apo anatolôn) bezeichnet; das ist altgriechisch für Magier aus dem Osten). Von daher könnte es sich um persische oder chaldäische Sterndeuter handeln. Der erste Brief des Petrus spricht explizit von Mitauserwählten in Babylon. Der Begriff Μάγοι (Magoi) wird im Altgriechischen sowohl für Magier als auch für Angehörige der iranisch-medischen Priesterkaste aus dem Priesterstamm der Mager (ohne "i") verwendet. Wikipedia vermerkt dazu:
Genauso gut kann man allerdings auch annehmen, dass die Magier aus Palmyra im heutigen Syrien gekommen sind. Die Stoffreste aus dem Kölner Dreikönigsschrein sind fast identisch mit den gut erforschten palmyrischen Geweben aus den fast 2000 Jahre alten Grabtürmen vornehmer Familien. Neben der Stadt befindet sich ein Berg, von dem aus man astronomische Beobachtungen machen kann. Mit Rennkamelen wäre man schnell in Jerusalem und nicht monatelang unterwegs gewesen. Vor allen Dingen herrschte in Palmyra aber eine Sonderform der kanaanäischen Religion vor: der Wetter- und Fruchtbarkeitsgott Baalshamin mit zwei Untergöttern, dem Sonnen- und Mondgott. Deshalb müsste die dortige Priesterschaft allerbeste Beziehungen zu Mesopotamien gehabt haben und erlangte eventuell von den seit der babylonischen Gefangenschaft dort verbliebenen Juden Kenntnis von der oben erwähnten Prophezeiung Balaams in 4 Mose, Kap. 24, Vers 17.
Origenes (185-254 n.d.Z.), einer der so genannten Kirchenväter, nennt als erster die Drei für die Anzahl der Magier und schreibt:
Dass dann in der christlichen Legende aus den Magoi doch Könige wurden, könnte daran liegen, dass im Psalm 72, der den Titel Der Friedenskönig (Friedensfürst) und sein Reich trägt, zu lesen ist:
Es bleibt die Frage: Wann und vom wem haben die Weisen aus dem Morgenland ihre Namen erhalten und was bedeuten diese?
In der katholischen Tradition werden sie Caspar, Melchior und Balthasar genannt und diese Namen wurden auch von den reformierten Kirchen übernommen. Ab und zu ist zu lesen, diese Namen seien von den Anfangsbuchstaben des berühmten lateinischen Segensspruches Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus) abgeleitet worden. Die Richtigkeit dieser These möchte ich bezweifeln; eher wird wohl der Spruch so gewählt worden sein, dass er zu den Namen passt oder vielleicht passt er auch nur zufällig. Die drei Weisen aus dem Morgenland werden nämlich bereits in dem apokryphen Armenischen Kindheitsevangelium, wo sie als drei Brüder und Könige von Persien, Indien und Arabien bezeichnet werden, so oder zumindest so ähnlich genannt. In diesem Text heißen sie nämlich Melquor, Balthasar und Gaspan. Der Name Melquor dürfte wohl später zu Melchior umgewandelt worden sein, und vermutlich ist aus Gaspan später Caspar geworden.
Horus wiederum war unter anderem (abhängig von Zeit und Region) ein Königsgott und ein Lichtgott, ähnlich dem gnostischen Jesus-Verständnis. Horus spielt eine zentrale Rolle im Osiris-Mythos. Dort ist er nämlich der Sohn des Osiris und der Isis, und die Darstellungen der Isis mit dem Horus-Kind weisen eine frappante Ähnlichkeit zu den Darstellungen der Maria mit dem Jesus-Kind auf.
Interessanterweise waren die Magier keine Juden [sic!], aber sowohl im kanonischen Matthäus-Evangelium als auch im apokryphen Pseudo-Matthäus-Evangelium als auch im Proto-Evangelium nach Jakobus erscheint ihnen im Traum der jüdische [sic!] Gott und befiehlt ihnen, auf einem anderen Weg heimwärts zu ziehen als auf dem, auf welchem sie hergekommen sind.
Auch das apokryphe Nazaräer Evangelium, das mitunter auch als Vorstufe des Mathäus-Evangeliums (Proto-Matthäus) betrachtet wird, erwähnt die Weisen aus dem Morgenland. In diesem Evangelium heißen sie Melchus, Kaspar und Phadizarda und sind die Anführer einer großen Menschenschar, die anreist, um dem Kind zu huldigen (siehe z.B. Wikipedia: Nazaräerevangelium).
Magier (persisch muġ bzw. moġ), auch Mager, ist ein Wanderwort altiranischer Herkunft, das spätestens seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. eine allgemeine Bezeichnung für einen zoroastrischen Priester darstellt. Linguistisch liegt ihm die indogermanische Wurzel *magh- mit der Bedeutung "können", "vermögen", "helfen“ zugrunde, zu deren Wortfamilie auch "(ver)mögen", "Macht" und "Maschine" gehören.
Die Mager waren zoroastrische Sternkundige, Ärzte, Priester und Gelehrte. Die babylonischen Sternkundigen, auf deren Lehren übrigens die heutige westliche Astrologie zurückgeht, wurden dagegen als Chaldäer bezeichnet und genossen keinen guten Ruf, denn Babylon galt als Inbegriff der Gottlosigkeit und der Sünde, wohingegen die Perser als Anhänger desselben Gottes wie die Juden angesehen wurden (Babylon – lateinisch Babylon, Babylona, Babel, altgriechisch Βαβυλών – war die Hauptstadt Babyloniens und eine der wichtigsten Städte des Altertums). Anderseits ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass die Autoren der Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland diese bewusst aus Babylon kommen ließen, um anzudeuten, dass der neugeborene kommende Messias so mächtig sei, dass sich selbst Babylonische Könige vor ihm verneigten. In einem ehemaligen Mosaik aus dem 6. Jahrhundert in der Geburtsbasilika in Bethlehem sind sie mit persischen oder syrischen Kopfbedeckungen dargestellt. Diese Basilika wurde, im Gegensatz zu anderen Kirchen, von den Persern interessanterweise im Jahr 614 nicht zerstört, möglicherweise weil sie auf dem Mosaik Landsleute erkannten. Die Zahl der Magoi auf den Wandgemälden variiert zwischen zwei und acht [sic!].Genauso gut kann man allerdings auch annehmen, dass die Magier aus Palmyra im heutigen Syrien gekommen sind. Die Stoffreste aus dem Kölner Dreikönigsschrein sind fast identisch mit den gut erforschten palmyrischen Geweben aus den fast 2000 Jahre alten Grabtürmen vornehmer Familien. Neben der Stadt befindet sich ein Berg, von dem aus man astronomische Beobachtungen machen kann. Mit Rennkamelen wäre man schnell in Jerusalem und nicht monatelang unterwegs gewesen. Vor allen Dingen herrschte in Palmyra aber eine Sonderform der kanaanäischen Religion vor: der Wetter- und Fruchtbarkeitsgott Baalshamin mit zwei Untergöttern, dem Sonnen- und Mondgott. Deshalb müsste die dortige Priesterschaft allerbeste Beziehungen zu Mesopotamien gehabt haben und erlangte eventuell von den seit der babylonischen Gefangenschaft dort verbliebenen Juden Kenntnis von der oben erwähnten Prophezeiung Balaams in 4 Mose, Kap. 24, Vers 17.
Origenes (185-254 n.d.Z.), einer der so genannten Kirchenväter, nennt als erster die Drei für die Anzahl der Magier und schreibt:
Wenn nämlich von Moses die Prophezeiungen Balaams [Bileam] in die Heiligen Schriften aufgenommen worden sind, um wie vielmehr wurden sie dann von den damaligen Be-wohnern Mesopotamiens niedergeschrieben, bei denen Balaam hoch angesehen war und die bekanntlich Schüler seiner Kunst waren! Von ihm soll sich ja das Geschlecht der Magier und ihre Lehre im Osten herleiten. Da diese also die Niederschrift aller Prophezeiungen Balaams hatten, besaßen sie auch diese: "Ein Stern wird aufgehen aus Jakob und ein Mann erstehen aus Israel." Diese Schriften hatten die Magier bei sich, und deshalb erkannten sie, als Jesus geboren wurde, den Stern und begriffen die Erfüllung der Prophezeiung, [deshalb] begriffen sie sie besser als das Volk Israel, das es verschmähte, die Worte der heiligen Propheten zu hören.
Origenes könnte Recht haben, denn im Jahre 1881 wurden babylonische Keilschrifttafeln bekannt, die Inschriften tragen wie z.B. ... dann wird ein großer König im Westland aufstehen, dann wird Gerechtigkeit, Friede und Freude in allen Landen herrschen und alle Völker beglücken. Andere Kirchenväter gelangen jedoch zu der Meinung, dass die Weisen von Dämonen geleitet worden seien [sic!].Dass dann in der christlichen Legende aus den Magoi doch Könige wurden, könnte daran liegen, dass im Psalm 72, der den Titel Der Friedenskönig (Friedensfürst) und sein Reich trägt, zu lesen ist:
[...] Gott, gib dein Gericht dem König und deine Gerechtigkeit dem Königssohn, dass er dein Volk richte mit Gerechtigkeit und deine Elenden rette. Lass die Berge Frieden bringen für das Volk und die Hügel Gerechtigkeit. [...] Zu seinen Zeiten soll blühen die Ge-rechtigkeit und großer Friede sein, bis der Mond nicht mehr ist. Er soll herrschen von ei-nem Meer bis ans andere und von dem Strom bis zu den Enden der Erde.
Vor ihm sollen sich neigen die Söhne der Wüste, und seine Feinde sollen Staub lecken. Die Könige von Tarsis und auf den Inseln sollen Geschenke bringen, die Könige aus Saba und Seba sollen Gaben senden. Alle Könige sollen vor ihm niederfallen und alle Völker ihm dienen.
Denn er wird den Armen erretten, der um Hilfe schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat. Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Armen wird er helfen. Er wird sie aus Bedrückung und Frevel erlösen, und ihr Blut ist wert geachtet vor ihm. Er soll leben und man soll ihm geben vom Gold aus Saba. Man soll immerdar für ihn beten und ihn täglich segnen. [...] Sein Name bleibe ewiglich; solange die Sonne währt, blühe sein Name. Und durch ihn sollen gesegnet sein alle Völker, und sie werden ihn preisen. [...]
Auch das apokryphe Pseudo-Matthäus-Evangelium weiß von den Magiern aus dem Osten zu berichten. Allerdings kommen sie in diesem Text erst zwei Jahre nach der Geburt Jesu nach Jerusalem. Sie bringen ansehnliche Geschenke mit. Auch in dieser Version der Geschichte landen sie zunächst bei Herodes, der die Schriftgelehrten zusammenruft und nachforschen lässt, wo das Kind geboren worden sein müsste etc. und die Weisen schließlich nach Bethlehem schickt und sie bittet, ihm mitzuteilen, wenn sie das Kind gefunden haben, damit auch er ihm huldigen könne. Die Magier finden schließlich das Haus von Maria und Joseph in Bethlehem [nicht in einem Stall], und als sie eintreten finden sie das Jesus-Kind auf dem Schoß der Mutter sitzend vor. Im Kapitel 16, Vers 1 heißt es:Vor ihm sollen sich neigen die Söhne der Wüste, und seine Feinde sollen Staub lecken. Die Könige von Tarsis und auf den Inseln sollen Geschenke bringen, die Könige aus Saba und Seba sollen Gaben senden. Alle Könige sollen vor ihm niederfallen und alle Völker ihm dienen.
Denn er wird den Armen erretten, der um Hilfe schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat. Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Armen wird er helfen. Er wird sie aus Bedrückung und Frevel erlösen, und ihr Blut ist wert geachtet vor ihm. Er soll leben und man soll ihm geben vom Gold aus Saba. Man soll immerdar für ihn beten und ihn täglich segnen. [...] Sein Name bleibe ewiglich; solange die Sonne währt, blühe sein Name. Und durch ihn sollen gesegnet sein alle Völker, und sie werden ihn preisen. [...]
Sie betraten das Haus und fanden das Jesuskind auf dem Schoß der Mutter sitzend. Dann taten sie ihre Schätze auf, und mit ungeheuer wertvollen Gaben beschenkten sie Maria und Josef. Dem Kind selbst aber brachten sie jeder ein Goldstück dar. Danach überreichte einer Gold, der andere Weihrauch und der dritte Myrrhe.
Ganz ähnlich berichtet, das sei hier noch vermerkt, auch das apokryphe Protoevangelium des Jakobus von den Magiern. Auch in dieser Version der Geschichte bringen sie Gold, Weihrauch und Myrrhe mit.Es bleibt die Frage: Wann und vom wem haben die Weisen aus dem Morgenland ihre Namen erhalten und was bedeuten diese?
In der katholischen Tradition werden sie Caspar, Melchior und Balthasar genannt und diese Namen wurden auch von den reformierten Kirchen übernommen. Ab und zu ist zu lesen, diese Namen seien von den Anfangsbuchstaben des berühmten lateinischen Segensspruches Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus) abgeleitet worden. Die Richtigkeit dieser These möchte ich bezweifeln; eher wird wohl der Spruch so gewählt worden sein, dass er zu den Namen passt oder vielleicht passt er auch nur zufällig. Die drei Weisen aus dem Morgenland werden nämlich bereits in dem apokryphen Armenischen Kindheitsevangelium, wo sie als drei Brüder und Könige von Persien, Indien und Arabien bezeichnet werden, so oder zumindest so ähnlich genannt. In diesem Text heißen sie nämlich Melquor, Balthasar und Gaspan. Der Name Melquor dürfte wohl später zu Melchior umgewandelt worden sein, und vermutlich ist aus Gaspan später Caspar geworden.
- Der Name Melchor bzw. Melchior kommt aus dem Hebräischen und setzt sich höchstwahrscheinlich aus den Wörtern מֶלֶךְ (melekh), das bedeutet König und אוֹר (aur), das bedeutet Licht, zusammen. Melchior würde somit König des Lichts bedeuten; das ist eine klare Referenz auf Jesus, die Lichtgestalt, den Lichtbringer (→ Lucifer), als der er in der christlichen Gnostik (besser Gnostizismus) gesehen wird (siehe z.B. in der Pistis Sophia).
- Der Name Caspar stammt aus dem Persischen und bedeutet Schatzmeister.
- Der Name Balthasar ist hebräisch-babylonischen Ursprungs – doch wieder das verruchte Babylon – leitet sich von Belsazar ab und bedeutet Baal schütze sein Leben oder auch Baal schütze den König.
Horus wiederum war unter anderem (abhängig von Zeit und Region) ein Königsgott und ein Lichtgott, ähnlich dem gnostischen Jesus-Verständnis. Horus spielt eine zentrale Rolle im Osiris-Mythos. Dort ist er nämlich der Sohn des Osiris und der Isis, und die Darstellungen der Isis mit dem Horus-Kind weisen eine frappante Ähnlichkeit zu den Darstellungen der Maria mit dem Jesus-Kind auf.
Interessanterweise waren die Magier keine Juden [sic!], aber sowohl im kanonischen Matthäus-Evangelium als auch im apokryphen Pseudo-Matthäus-Evangelium als auch im Proto-Evangelium nach Jakobus erscheint ihnen im Traum der jüdische [sic!] Gott und befiehlt ihnen, auf einem anderen Weg heimwärts zu ziehen als auf dem, auf welchem sie hergekommen sind.
Auch das apokryphe Nazaräer Evangelium, das mitunter auch als Vorstufe des Mathäus-Evangeliums (Proto-Matthäus) betrachtet wird, erwähnt die Weisen aus dem Morgenland. In diesem Evangelium heißen sie Melchus, Kaspar und Phadizarda und sind die Anführer einer großen Menschenschar, die anreist, um dem Kind zu huldigen (siehe z.B. Wikipedia: Nazaräerevangelium).