Alchemie - Teil 4

Die Philosophische Bedeutung der Alchemie

Wie schon angedeutet handelt es sich bei der Alchemie nicht nur um eine praktische Disziplin im Sinne eines Vorläufers der heutigen Chemie sondern sie hatte auch eine philosophische, okkulte und in gewisser Hinsicht nach heutigem Sprachgebrauch auch psychologische Dimension. Ich möchte sogar die Behauptung wagen, dass die Alchemie im europäischen Mittelalter wie auch in der beginnenden Neuzeit für viele Adepten durchaus auch die Bedeutung einer Religion hatte. Man darf durchaus davon ausgehen, dass es viele Menschen gab, die die engen Grenzen, die die Vorherrschaft der römisch-katholischen Kirche, die in alle gesellschaftlichen Bereiche hineinregierte, ihnen setzte, nicht akzeptieren wollten oder schlichtweg nicht akzeptieren konnten. Was wunder, wenn sie religiöse und philosophische Erkenntnisse sowie Botschaften in ihre allegorisch zu verstehenden Prozessbeschreibungen verpackten, die nur unter Lebensgefahr hätten unverschlüsselt ausgesprochen werden können. In diesem Sinne ist das Goldmachen per se als Allegorie zu verstehen. Es ist die allegorische Formulierung der Quintessenz der philosophisch-religiös-transzendenten Alchemie. Das was uns heute an der Alchemie als belächelnswerte Vorstufe zur naturwissenschaftlichen Disziplin der Chemie erscheint, ist nur die Oberfläche, ein äußeres Mythos sozusagen, der exoterische Anteil der Alchemie, hinter dem sich eine tiefschürfende Philosophie, ein innerer Mythos verbirgt, der Nichteingeweihten ad hoc nicht zugänglich ist, nämlich der esoterische Anteil der Alchemie.

Entgegen allen damaligen wie auch heutigen Missverständnissen ist die Alchemie nicht die Lehre davon wie man aus Nichts Etwas macht. Vielmehr lehrt die Alchemie wie man das was bereits vorhanden ist vermehrt und verbessert. Oder wie es Manly Palmer Hall ausdrückt:
If a philosopher were to state that a living man could be made from a stone, the unenlightened would probably exclaim “Impossible!“. Thus would they reveal their ignorance, for to the wise it is known that in every stone is the seed of man. A philosopher might declare that a universe could be made out of a man, but the foolish would regard this an impossibility, not realizing that a man is a seed from which a universe may be brought forth. [1]
Deutsch
Würde ein Philosoph behaupten, dass ein lebendiger Mensch aus einem Stein gemacht werden könnte, so würden die Nichterleuchteten wahrscheinlich ausrufen: „Unmöglich!“ Dadurch würde ihre Unwissenheit zum Vorschein kommen, denn der Weise weiß, dass jeder Stein den Samen des Menschen enthält. Ein Philosoph könnte erklären, dass aus einem Menschen ein Universum gemacht [hergestellt] werden könnte, aber der Tor würde das für unmöglich halten, weil er nicht erkennt, dass der Mensch ein Same ist, aus dem ein Universum hervorgehen kann.
Man darf auch davon ausgehen, dass die allermeisten Alchemisten die Kabbala kannten und mit der Hermetik vertraut waren (wenn man einmal von den eingangs erwähnten Dilettanten, Quacksalbern und Betrügern absieht). Die esoterischen Anteile der Alchemie und der Astrologie sowie die "Ur-Psychologie" waren schon immer Bestandteile der Hermetik und blieben Nichteingeweihten verborgen. Die exoterischen Anteile waren das, was jedermann zu Gesicht bekam, wenn er das wollte.

Das alt-griechische Wort ἐσωτερικός (esoterikos) bedeutet innerlich. Das alt-griechische Wort ἐξωτερικός (exoterikos) bedeutet äußerlich (auch ausländisch). Exoterisches Wissen ist äußerliches Wissen. Esoterisches Wissen ist inneres Wissen.

So beschäftigt sich die exoterische Alchemie mit der Kunst des Goldmachens, d.h. mit der Kunst unedle Metalle zu verändern und in edle Metalle zu überführen; es geht ihr darum die chemische Transmutation zu realisieren, also im Labor materielles Gold zu erzeugen.

Die esoterische Alchemie beschäftigt sich mit der Kunst unedle mentale Zustände zu verändern und in edle Zustände zu überführen, also die mentale Transmutation zu realisieren. Diese mentale Alchemie kann man auch als eine Form mystischer Psychologie auffassen.

Julius Evola hat es so ausgedrückt:
In unserer [...] Arbeit haben wir gezeigt, dass die Alchimie, als Kunst, Metalle in Gold zu verwandeln, und aufgrund physischer Vorgänge das Elixier zu bereiten, nur Folge des Unverständnisse einiger Profanen ist, welche die metallurgische Symbolik der königlichen Kunst buchstäblich nahmen. Nur auf sie geht jene Alchimie zurück, die von den modernen Historikern der Wissenschaft als eine abergläubische Chemie im kindlichen Zustand betrachtet wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht einige Alchimisten aufgrund ihrer aus der hermetischen Erkenntnis geschöpften Kräfte eine gewisse Gattung physikalischer, übernormaler Phänomene auch auf dem Gebiet der wirklichen Metalle und der so genannten spagirischen Medizin zustande gebracht hätten. Ist dies auch möglich, so haben solche Möglichkeiten im Rahmen eines traditionsgebundenen Wissens weder mit dem Aberglauben der erwähnten naiven Alchimisten noch mit jeder Errungenschaft der gegenwärtigen Profanwissenschaft etwas zu tun. [2]
Aus dem exoterischen Anteil der Alchemie ist später die moderne Chemie hervorgegangen. Aus der Astrologie ist die moderne Astronomie beziehungsweise Astrophysik entstanden, aber auch die heute im Internet und in der Boulevardpresse weit verbreitete Form der Astrologie.

Aus der Mystik der Alten und der esoterischen Alchemie ist zumindest teilweise die moderne Psychologie, insbesondere Jungs Tiefenpsychologie, hervorgegangen und bis zu einem gewissen Grad auch seine Archetypenlehre. Die psychologische Komponente der Alchemie ist unverkennbar. So stehen z.B. die verschiedenen alchemischen Prozesse wie etwa die Umwandlung eines bestimmten Metalls in ein anderes für innerpsychische Vorgänge in der Entwicklung des Menschen. Es war vor allem Carl Gustav Jung, der diesen psychologischen Aspekt der Alchemie erkannte und beschrieb. Jung beschäftigte sich eingehend mit der Alchemie und versuchte seine aus dieser Beschäftigung resultierenden Erkenntnisse für seine psychoanalytische Tätigkeit nutzbar zu machen.

Jung hat seine diesbezüglichen Erkenntnisse auch schriftlich nieder gelegt. Sie finden sich heute in den Bänden 9/1 - Die Archetypen und das kollektive Unbewusste, 9/2 - Aion, 12 - Psychologie und Alchemie sowie 14/1 und 14/2 - Mysterium Coniunctionis seiner gesammelten Werke [3]. In einem späteren Kapitel werde ich noch ausführlich auf das Thema Alchemie im Zusammenhang mit Jungs Begriff des Archetypus und der Jungschen Tiefenpsychologie eingehen.

Das Göttliche manifestiert sich für den esoterischen Alchemisten in Wachstum, in Vermehrung, in dem Drang nach Manifestation. Für den wahren Alchemisten ist das Entstehen und Anwachsen von Gold kein größeres Geheimnis als das Keimen und Wachsen eines großen Baumes, der mehrere tausend mal so groß ist als die kleine Samenkapsel, aus der er gekeimt ist. Genauso wie man eine Samenkapsel in die Erde stecken muss, damit ein großer Baum daraus hervorgeht, so muss man eben auch den Samen des Goldes in die Erde des Goldes (= unedle Metalle) stecken und ihn durch die geheimen Prozesses der Alchemie ernähren.

Die esoterische Alchemie lehrt, dass das Gold, beziehungsweise dessen Samen oder dessen Anlage in Allem per se enthalten ist. Soll heißen: das Göttliche respektive der Göttliche Funke ist der spirituelle Samen, der der schwarzen Erde – sprich dem materiellen Universum – von Anbeginn aller Zeiten innewohnt. Der alchemistischen Kunst – und die Alchemisten verstanden ihre Wissenschaft durchaus auch als Kunst – ist es möglich, diesen spirituellen Samen zum Keimen zu bringen und den Keimling so lange wachsen und immer größer werden zu lassen, bis das ganze Universum zu reinem Gold geworden ist, wobei Gold, das sei noch einmal betont, hier als Allegorie zu verstehen ist. Dieser Prozess wird als das Große Werk – das Opus Magnum – verstanden. Auf den Menschen bezogen bezeichnet die Alchemie diesen Prozess als Regeneration, auf die Materie (beziehungsweise die materiellen Körper der Elemente) bezogen als Transmutation. Und was für das spirituelle und für das materielle Universum gilt, gilt auch für das Universum des Wissens, für die Weisheit: Einem Toren kann man nichts beibringen, denn aus Nichts wird nichts; aber einem Unwissenden, der kein Tor ist, kann man das Wissen lehren, denn die Saat des Wissens ist bereits in ihm vorhanden. Oder etwas moderner ausgedrückt: Der Unwissende verfügt über die notwendigen Anlagen die er benötigt, um zu lernen und sich Wissen anzueignen. Somit ist der Philosoph kein anderer als ein ehemals Unwissender, der den Prozess der Wissenserlangung durchlaufen hat. Durch die alchemistische Kunst – sprich durch den Prozess des Lernens – wurden also die unedlen Metalle – d.h. der mentale Zustand des Unwissens – in reines Gold – also Weisheit – transmutiert.

Anfänglich wird das Bewusstsein des Menschen von seinen animalen Begierden dominiert. Aber durch sein Streben nach dem Göttlichen und seine zunehmende Nähe zum Göttlichen wird sein Bewusstsein in reines Gold verwandelt (transmutiert); er entwickelt ein goldenes, göttliches Bewusstsein; er wird erleuchtet und erlöst und der von Anbeginn in ihm vorhandene Göttliche Funke entwickelt sich von einem schwachen Funken zu einer mächtigen Flamme – der Mensch hat den Stein der Weisen, das Elixier des Lebens gefunden, ist erlöst respektive hat sich erlöst. Der genaue Weg, der dorthin führt, gewissermaßen die Prozessbeschreibung, ist in den Mysterien verborgen; der Weg ist also ein Einweihungsweg und im obigen Sinne auch ein Pfad des Wissens und des Lichts (goldenes göttliches Bewusstsein = Licht im transzendenten Sinn). Es ist auch der Weg, den Stanley Kubrick in seinem symbolgeladenen filmischen Meisterwerk 2001: A Space Odyssey beschreibt [4], und ebenso der Weg, den Richard Wagner in seiner Adaption des Grals- bzw. Parsifal-Mythos nachzeichnet. Nichteingeweihten bleibt dieser Weg verborgen. Die Einweihung erfolgt über mehrere Stufen – so wie sich der Prozess des Rein-Machens unedler Metalle über mehrere Stufen erstreckt. Insofern hütet die philosophisch-transzendente Alchemie ein göttliches Geheimnis.

Der neue Mensch formt sich in einem fortwährenden Prozess alchemistischer Wandlungen, der aus dem Niederen das Höhere entstehen lässt. Der philosophischen Alchemie geht es um das Suchen und Finden des Höheren Selbst; es geht um Bewusstseinserweiterung und Selbstfindung und um die Suche nach dem verborgenen Sinn.

Und immer gilt das hermetische Prinzip: Wie oben so unten – wie unten so oben. So wie der Weg zur Erlösung der menschlichen Seele in den Mysterien verborgen ist, so ist auch der Weg des Rein-Machens unedler Metalle ein Arcanum (lateinisch für Geheimnis), das erschlossen werden muss. Der Mensch muss zunächst die Mysterien der Metalle kennen lernen. Er muss sich dessen gewahr werden, dass alle Metalle ebenso wie alle Steine, Mineralien, Pflanzen, Tiere, Universen – einfach alles – aus Samen (Aussaat) entsteht und dass dieser Samen von Anbeginn aller Zeiten in Allem enthalten ist. So war die Aussaat des Menschen (im übertragenen Sinn: sein Samen) bereits im Universum vorhanden noch bevor der erste Mensch das Licht der Welt erblickte. Etwas moderner ausgedrückt könnte man sagen, das Universum beinhaltete vom Moment seiner Entstehung an, die Tendenz Leben hervorzubringen und die Evolution musste von niederen Formen – Steinen, Mineralien, Pflanzen, Tieren – zum Menschen hin verlaufen, und es ist die Aufgabe des Menschen sich weiterzuentwickeln und zu vervollkommnen. Und genauso ist der Samen sowohl des materiellen als auch des spirituellen Goldes in Allem was ist enthalten. Einer der großen Grundsätze der Alchemie lautet: Alles enthält den Samen von Allem. Jedes Sandkorn enthält nicht nur den Samen aller edlen Metalle; es enthält ebenso den Samen der Sonne und der Sterne, des Mondes und der Planeten usw. So wie sich in der Natur des Menschen das ganze Universum widerspiegelt, so wie der Mensch ein verkleinertes Abbild des Universums ist, so sind in jedem Staubkorn, in jedem Wassertropfen, einfach in allem, alle Teile und alle Elemente des gesamten Universum enthalten – kurz: Alles ist in Allem enthalten; Alles ist mit Allem verbunden.

Das Erste Hermetische Gesetz besagt: Das AllesEine ist Bewusstsein. Das Universum ist mental. [5]

Das bedeutet, die dem Universum zugrunde liegende Wirklichkeit ist mental, ist Bewusstsein; und das Universum selbst existiert im Bewusstsein des AllesEinen, ist eine Projektion des AllesEinen, ist ein Traum beziehungsweise der Inhalt eines Traumes des AllesEinen.

Wenn aber das Universum von Natur aus mental ist, dann bedeutet mentale Transmutation auch eine Änderung des Zustands des gesamten Universums, also eine Veränderung materieller Zustände durch eine bewusste absichtliche Veränderung mentaler Zustände – und das nennt man gemeinhin Magie (Magick), wobei man sich natürlich genau überlegen muss, was man überhaupt unter einem materiellen Zustand zu verstehen hat, denn wenn das materielle Universum im Bewusstsein des AllesEinen als dessen Projektion existiert, als Trauminhalt im Traum des Großen Träumers, dann ist Materie – im Gegensatz zu Bewusstsein – eine Illusion.

Die Rituale, Formeln, Symbole, Prozesse und Abläufe der Alchemie, die uns in etlichen Schriften bis heute erhalten geblieben sind, stellen also primär Metaphern [6] und Allegorien [7] für mentale Transmutationen dar, die mit ihrem emotional-philosophischen Inhalt das Unterbewusstsein des Menschen ansprechen sollen. Kubrick hat 2001, A Space Odyssey einmal so kommentiert:
Ich habe versucht, ein visuelles Erlebnis zu schaffen, welches die sprachlichen Einordnungsschemata umgeht und mittels eines emotional-philosophischen Inhalts direkt zum Unterbewusstsein vordringt. Ich war bestrebt, den Film als intensiv subjektive Erfahrung zu kreieren, die den Zuschauer auf einer inneren Bewusstseinsebene erreicht, genauso wie Musik; eine Beethoven-Symphonie zu „erklären“ würde sie entzaubern, durch die Errichtung einer künstlichen Schranke zwischen Konzeption und Wahrnehmung. Es steht jedem frei, über die philosophische und allegorische Bedeutung des Films zu spekulieren – und derartige Spekulation ist ein Anzeichen dafür, dass es gelungen ist, das Publikum auf einer tiefen Ebene zu berühren – aber ich möchte keine verbale Deutung für 2001 aufstellen, der sich jeder Zuschauer verpflichtet fühlen würde, auf die Gefahr hin, das Wesentliche zu verpassen. [8]

Eine (Schlüssel-) Szene aus 2001, Odyssee im Weltraum

Auch hier geht es um die Suche nach dem verborgenen Sinn, wobei keine intellektuelle Suche oder Analyse gefragt ist. Es geht vielmehr um persönliche (spirituelle) Erfahrungen, die natürlich subjektiver Natur sind und sich einer objektiven Überprüfung sowie jeglicher Verallgemeinerung entziehen. Kubricks oben zitierter Kommentar zu 2001, ... beschreibt sehr schön das Anliegen der philosophischen Alchemie, die man auch als spekulative Alchemie bezeichnen könnte, so wie man 2001, ... unter anderem auch als alchemistischen Film bezeichnen könnte . Ich will hier nur kurz erwähnen, dass dieser Film genau wie die Alchemie einen exoterischen Anteil (eine scheinbare Science Fiction Geschichte) und einen esoterische Anteil hat, wobei letzterer mehrere Ebenen umfasst.



Fußnoten:
[1] Zitiert bei Manly Palmer Hall, Secret Teachings of All Ages, An Encyclopedic Outline of Masonic, Hermetic, Qabbalistic and Rosicrucian Symbolical Philosophy; S.433
[2] Julius Evola, Das Mysterium des Grals, Ansata Verlag, 1978; S.177, Fußnote 454
[3] C.G.Jung, Gesammelte Werke, 9. Band, Erster Halbband, Die Archetypen und das kollektive Unbewusste, Walter Verlag, Düsseldorf, Sonderausgabe, 4. Auflage 2006
C.G.Jung, Gesammelte Werke, 9. Band, Zweiter Halbband, Aion, Beiträge zur Symbolik des Selbst, Walter Verlag, Düsseldorf, Sonderausgabe, 2. Auflage 2006
C.G.Jung, Gesammelte Werke, 12. Band, Psychologie und Alchemie, Walter Verlag, Düsseldorf, Sonderausgabe, 2. Auflage 2006
C.G.Jung, Gesammelte Werke, 14. Band, Erster Halbband, Mysterium Coniunctionis, Walter Verlag, Düsseldorf, Sonderausgabe, 2. Auflage 2006
C.G.Jung, Gesammelte Werke, 14. Band, Zweiter Halbband, Mysterium Coniunctionis, Walter Verlag, Düsseldorf, Sonderausgabe, 2. Auflage 2006
[4] Die Deutsche Fassung ist unter dem Titel 2001: Odyssee im Weltraum bekannt. Regie und Produktion: Stanley Kubrick; Drehbuch: Stanley Kubrick und Arthur C. Clarke; Erscheinungsjahr 1968.
[5] Siehe auch hier: https://rootsnbranch.blogspot.com/2019/01/the-seven-hermetic-principles.html 
[6] Die Metapher (griechisch μεταφορά (metaphora) = Übertragung, beziehungsweise metà phérein = anderswohin tragen) ist eine rhetorische Figur, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine Beziehung der Ähnlichkeit besteht.
[7] Die Allegorie (von griechisch αλληγορέω (allegoreo) = etwas anders ausdrücken) ist eine Form indirekter Aussage, bei der eine Sache (Ding, Person, Vorgang) aufgrund von Ähnlichkeits- und / oder Verwandtschaftsbeziehungen als Zeichen einer anderen Sache (Ding, Person, Vorgang, abstrakter Begriff) eingesetzt wird; eine der Formen des so genannten uneigentlichen Sprechens.
[8] Playboy Magazin (1968)

Forsetzung folgt

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