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Alchemie - Teil 5

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Der alchemistische Wandlungsprozesses, seine Grundlagen, seine Begriffe, seine Symbole und seine Bedeutung Um den Wandlungsprozess und vor allem seine transzendente Bedeutung verstehen zu können, muss man sich zunächst mit einigen Grundbegriffen der Alchemie und zumindest bis zu einem gewissen Grad mit dem philosophischen Hintergrund, in den sie eingebettet ist, vertraut machen. Einleitend möchte ich zunächst auszugsweise C.G. Jung zitieren: Die Grundlage der Alchemie ist das Werk. Dieses besteht aus einem praktischen Teil, der eigentlichen Operatio, die wir uns als ein Experimentieren mit chemischen Körpern zu denken haben. Es ist meines Erachtens, völlig aussichtslos, in das unendliche Chaos der behandelten Stoffe und der Prozeduren irgendwelche Ordnung bringen zu wollen. Man kann sich selten auch nur ein annäherndes Bild davon machen, wie und mit was für Stoffen gearbeitet und was für Resultate erzielt wurden. In der Regel befindet sich der Leser auch in tiefster Dunkelheit mi...

Alchemie - Teil 4

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Die Philosophische Bedeutung der Alchemie Wie schon angedeutet handelt es sich bei der Alchemie nicht nur um eine praktische Disziplin im Sinne eines Vorläufers der heutigen Chemie sondern sie hatte auch eine philosophische, okkulte und in gewisser Hinsicht nach heutigem Sprachgebrauch auch psychologische Dimension. Ich möchte sogar die Behauptung wagen, dass die Alchemie im europäischen Mittelalter wie auch in der beginnenden Neuzeit für viele Adepten durchaus auch die Bedeutung einer Religion hatte. Man darf durchaus davon ausgehen, dass es viele Menschen gab, die die engen Grenzen, die die Vorherrschaft der römisch-katholischen Kirche, die in alle gesellschaftlichen Bereiche hineinregierte, ihnen setzte, nicht akzeptieren wollten oder schlichtweg nicht akzeptieren konnten. Was wunder, wenn sie religiöse und philosophische Erkenntnisse sowie Botschaften in ihre allegorisch zu verstehenden Prozessbeschreibungen verpackten, die nur unter Lebensgefahr hätten unverschlüsselt ausgesproc...

Alchemie - Teil 3

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Paracelsus Der wahrscheinlich berühmteste Alchemist überhaupt war Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim alias Paracelsus, dem ich ein eigenes Kapitel widmen möchte, weil seine Lehren auch heute noch nachwirken und – wenn auch in modifizierter und ergänzter Form – auch heute noch Anwendung finden (siehe Paracelsus-Medizin, Spagyrik). Den Namen Aureolus hat er vermutlich gemäß dem lateinischen Adjektiv aureolus gewählt. Aureolus bedeutet golden , goldig , allerliebst , und ist eine Verkleinerungsform von aureus . Paracelsus [1] Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim alias Paracelsus wurde am 17.12.1493 in Egg bei Einsiedeln geboren. Im Alter von 20 Jahren machte er sich zu einer Reihe von Reisen auf, die ihn durch viele europäische und möglicherweise auch in asiatische Länder führten. Im Zuge seiner Reisen lernte er in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, Araber kennen, die ihn mit der Hermetik in Berührung brachten. Nach seiner Rückkehr ...

Alchemie - Teil 2

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Die beiden heute noch bekanntesten Alchemisten dürften wohl Flamel und Paracelsus (Paracelsus-Medizin) gewesen sein, so dass ich ihnen jeweils ein eigenes Kapitel widmen möchte. Flamel Im Zusammenhang mit der Alchemie ist ein Name bis heute besonders bekannt geblieben: nämlich Nicolas Flamel , von dem allerdings bis heute nicht klar ist, ob er tatsächlich Alchemist war. Mitunter wird sogar seine Historizität angezweifelt. Um Flamel ranken sich etliche Legenden. Unter anderem wird ihm nachgesagt, er habe den Stein der Weisen gefunden und Unsterblichkeit erlangt, lebe also noch heute, und seit den 1960’er Jahren wird er mit der  Rennes-le-Château-Legende und der  Prieuré de Sion in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich um eine hanebüchene Verschwörungstheorie, auf die ich gegen Ende dieses Teils des Essays noch ganz kurz eingehen werde. Nicolas Flamel [1] Nicolas Flamel (man findet auch die Schreibweise Nicholas Flamel) wurde wahrscheinlich im Jahr 1330 in Pon...

Alchemie - Teil 1

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Vorwort Ich werde hier ein überarbeitetes und aktualisiertes Essay zum Thema Alchemie veröffentlichen, dessen ursprüngliche Fassung  vor ca. 6 Jahren bereits an anderer Stelle publiziert wurde und mittlerweile in Form mehrerer von mir nicht genehmigter Kopien im World Wide Web verbreitet ist. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich der alleinige Autor dieses Manuskripts und der alleinige Copyright-Inhaber bin und dass ich für den Inhalt der angebotenen Kopien keinerlei Verantwortung oder Haftung übernehme. Ich lege ebenso Wert auf die Feststellung, dass ich an den Erlösen, die sich eventuell aus dem kommerziellen Vertrieb dieser Kopien ergeben, keinerlei Anteil habe. Ich behalte mir ausdrücklich juristische Schritte gegen all jene vor, die diese Kopien gegen Bezahlung anbieten oder sonstwie zu kommerziellen Zwecken verwenden.  Das Manuskript, das ich hier veröffentlichen werde, enthält Ergänzungen und Aktualisierungen, die in den oben genannten Kopien nicht entha...

Kybalion - The Hermetic Philosophy

The possession of Knowledge, unless accompanied by a manifestation and expression in Action, is like the hoarding of precious metals – a vain and foolish thing. Knowledge, like wealth, is intended for Use. The Law of Use is Universal, and he who violates it suffers by reason of his conflict with natural forces. The Kybalion, The Hermetic Philosophy,  by Three Initiates . First Published 1908. Republished 2008 by Forgotten Books, FB &c Ltd., London,  2008; ibid. pg. 111

Mythologie: Der Phönix - Teil 5 - Alchemie und Mystik

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Alchemie (von Questing Wolf) Der Feuervogel (Phoenix) ist ein Symbol für die Wiederauferstehung. Die Bild zeigt eine Allegorie auf die Zusammenführung der dualen Prinzipien im opus magnum und die Wiederauferstehung. Das Große Werk (opus magnum) ist ein Begriff der mittelalterlichen europäischen Alchemie, der sich auf die erfolgreiche Umwandlung des Ausgangsstoffes in Gold oder auf die Schaffung des Steins der Weisen bezieht. Zusammenführung der dualen Prinzipien aus Figuarum Aegyptiorum Secretarum, erschienen im 18. Jhd. © Public Domain  Auf der linken Seite ist das weibliche merkurische Prinzip zu sehen. Es wird durch die Königin (regina), den Mond (Luna) und den Pelikan repräsentiert. Der Pelikan ist ein in der Alchemie häufig verwendetes Symboltier. Er steht für ein doppelbauchiges Gefäß, das im oberen Teil zwei charakteristische Rohre besitzt, die wieder in den unteren Teil hinunterführen. Während des Prozesses des Siedens und Verdampfens einer Flüssigkeit wurde d...